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Wir verbringen viel mehr Zeit im Büro als zu Hause. Während wir das traute Heim mit viel Ästhetik einrichten und gutem Design ausstatten, gleichen die meisten Büros noch immer standardisiertem und tristem Grau wie vor 20 Jahren.  Warum ist das so? Dabei sind über 80 % der Gesamtkosten in Dienstleistungsunternehmen Personalkosten, die Immobilie macht nur 5-8 % im Lebenszyklus aus.

Google Office (Source: Flickr)

Google Office (Source: Flickr)

Warum lassen sich die meisten Firmenlenker auf das Argument nicht ein, dass durch innovative Bürokonzepte das Wohlbefinden und die Produktivität Ihrer Mitarbeiter locker um 10-20 % steigt? Das beweisen mittlerweile diverse Studien und interne Untersuchungen von mutigen Firmen. Ganz konservativ habe ich neulich in einem Business-Case 5 % der Personalkosten als Einsparung ausgewiesen. Die prompte Antwort war: In welchen Bereichen können wir den das Equivalent von 25 Leuten einsparen? Ein MEHR an Dienstleistung, Kunden und Umsatz sieht diese Betrachtungsweise nicht einmal vor, schade.

Dabei nimmt das Interesse am Bürodesign zu, immer häufiger wird in der Tagespresse dazu berichtet (s. Artikel „Das grenzenlose Büro? Über die Macht der vier Wände„) König+Neurath hat einen wunderbar recherchierten Artikel in seinem K+N City News Blog dazu verfasst – siehe auch „In der Tagespresse angekommen: Büroarbeit„. Und es gibt Unternehmen, die uns bereits zeigen, dass Büros nicht langweilig aussehen müssen, sondern inspirieren sind und Lust auf Arbeit machen.

Dieter Petereit von T3N hat in seinem Blog-Beitrag einige Bilder von interessanten Bürokonzepten auf der ganzen Welt bereitgestellt. Schauen Sie doch mal vorbei.

Weitere Beispiele von interessanten Bürokonzepten finden Sie hier

 

 

Der Mensch im Büro sitzt zu viel – überweigend auf seinem Stuhl am Arbeitsplatz . Diesem Übel haben sich zwei Designer angenommen und den Office Gym entwickelt. Dieser macht den Schreibtischstuhl zum Fitnesscenter. Was das bringen kann, hat die Spiegel Redakteurin Maren Hoffmann in einem schonungslosen Selbsttest ausprobiert.

Nach der Montage der Gurtbänder an der Rückenlehne, sieht der Drehstuhl nach einer Weile aus, als hätte er Auspuffrohre. Der Zweck wird aber allen Beteiligten schnell klar – es handelt sich um eine Art Expander, mit dem sich Übungen für Oberkörper und Arme druchführen lassen. Entscheiden kann man sich in der Anschaffung zwischen den schwarzen Bänden „strong“ und den zartlila Gummisträngen „Soft“.

Ein Begleitheftchen zum Sportgerät informiert, welche Muskelgruppen mit Lumbal-Dehner, Bankdrücker, Schulter-Aktivator und Cuff Rotator aktiviert werden können. Für einige Übungen muss man das Gestänge nach unten klappen. Das wirkt etwas dezenter, lässt aber einen Vergleich mit Steigbügeln zu. Prinzipiell lässt sich das Gerät durch die flexiblen Gurte auf allen Stühlen montieren. Bei manchen Modellen geht das aber nur mit den Horizontalgurten ohne Vertikalsicherung – das schließt einige der Übungen aus.

Das Fazit von Frau Hoffmann: Das geht tatsächlich auf die Muskeln! Und auch die Spontan-Gaffer aus dem Großraumbüro reagieren begeistert. Nach zwei Tagen Test steht für Sie fest, das Gerät erfüllt seinen Zweck nicht schlecht. Alle Übungen aus dem Begleitheft sind möglich und fühlen sich richtig an. Das ist schon echtes Workout, wahrscheinlich ist es auch gesundheitsfördernd. Allerdings hat Frau Hoffmann Hemmungen, sich im Büro-Outfit auszupowern. Bei der Wahl zwischen Schweißflecken und Schulterverspannung, bleibt Sie eben doch lieber bei der Verspannung.

Aber es gibt noch Steigerungen. Der Luxusversand Hammacher Schlemmer bietet für 8000 Dollar den „Elliptical Machine Office Desk“ an, bei dem man während der Schreibtischarbeit  rund 100 Kalorien die Stunde bzw. 4000 Kalorien pro Woche extra verbrennen kann. Dieser Arbeitsplatz scheint allerdings wie eine lose Kombination eines Rades mit einem elektrisch höhenverstellbaren Schreibtisch. Viel besser ist die Web`n-Walk-Station von Steelcase, die ich im Mai 2011 bereits vorgestellt hatte (s. Artikel „Laufend arbeiten – die Weiterentwicklung des Steharbeitsplatzes„).

Förderung Bewegung im Arbeitsalltag ( Source: Pixabay)

Förderung Bewegung im Arbeitsalltag ( Source: Pixabay)

Es bleibt abzuwarten, wie sich solche weitreichenden Ideen in der breiten Masse durchsetzen werden. Dennoch glaube ich, dass Innovationen, wie ein Laufband im Büro, hilfreich für die Akzeptanz der Mitarbeiter hinsichtlich dem dynamischen Arbeiten im Büro im Allgemeinsen sind. Drücken wir also auch dieser Idee die Daumen und bauen sie in die nächste Planung mit ein!

Den Artikel der Redakteurin Maren Hoffmann finden Sie hier

 

 

 

In vielen großen Unternehmen wird bereits seit Jahren das Wissensmanagement über Intranet und interne Wikis betrieben. Warum Web 2.0 bzw. Social Media für viele Mittelständler noch weit weg zu sein scheint, erklärt sich aus deren Struktur. Zwei Drittel der kleinen und mittelständischen Unternehmen haben das eigene Wissen noch nie genau erfasst, belegt eine Umfrage des Bundesverbands Deutscher Unternehmensberater (BDU) unter rund 4 500 mittelständischen Unternehmen in Baden-Württemberg. Demnach setzen nur 22 Prozent der Firmen Datenbanken oder Groupware ein. Zudem haben laut Marktforschungsinstitut Berlecon nur dreizehn Prozent der mittelständischen Unternehmen erste Projekte umgesetzt, die Mehrheit hat von Kollaborationsprogrammen schlicht noch nichts gehört.

Vernetzung (Quelle: Pixabay)

Kollaboration in digitaler Welt (Quelle: Pixabay)

Dennoch können Wissensmanagement-Systeme den Informationsaustausch unter den Mitarbeitern beschleunigen – und damit nachweislich Kosten senken. „E-Mail reicht als Kollaborations-Dienst nicht mehr aus, es fehlt eine gemeinsame Dateiablage, gemeinsame Aufgabenlisten, ein gemeinsamer Teamkalender, ein zentrales Adressbuch“, sagt Martin Fischer, Geschäftsführer der 5 Point AG in Darmstadt. Fischer kennt die Probleme aus eigener Erfahrung, denn sein Unternehmen hat die Wissensmanagement-Software, die es vertreibt, ursprünglich für den Eigenbedarf entwickelt. Heute nutzen 50 000 Anwender weltweit das Programm. Er geht davon aus, dass deren Kommunikations-Effizienz mit dem Einsatz der Software um rund 20 Prozent steigt.

Viele Hürden sind bei der Einführung von internen Netzwerken zu überwinden und müssen auch mit dem Betriebsrat abgestimmt werden. So bemängeln Kritiker zum Beispiel persönliche Profile mit Fotos von Mitarbeitern, weil sie Benachteiligung fürchten – aus Sicht des Datenschutzes stehen Informationsaustausch und Schutz der Privatsphäre in sozialen Netzen in einem Widerspruch zueinander. Aber hier wird ganz klar auf die jüngere Generation gesetzt, die es gewohnt ist, sich in Online-Communities auszutauschen. Allerdings müssen Regeln gelten und den Mitarbeitern Freiräume für die Nutzung und Ihre Beiträge eingeräumt werden. Ansonsten drohen Produktivitätsverluste durch regelmäßige Störungen am Arbeitsplatz (s. Artikel „Studie -Intensive Nutzung sozialer Netzwerke senkt die Produktivität im Büro„). Womit ein weiteres Innovationshindernis verbunden ist, warnt Bitkom-Experte Koch – nämlich der Faktor Zeit: „Unternehmen brauchen Mitarbeiter, die genug Freiraum haben, das Netzwerk regelmäßig zu pflegen.“

Den Artikel Wenn der Flurfunk online geht aus dem Handelsblatt vom 2.11.2009 können Sie hier herunterladen.

 

 

Derzeit  gibt es in Deutschland etwa 150 so genannter Coworking-Spaces. Bis 2015  werden hierzulande mindestens 500 dieser „Räume zum Zusammenarbeiten“ ihr Auskommen finden. Das prophezeit der Zukunftsforscher Prof. Walter Simon, der angesichts von immer mehr Freiberuflern dieser vor gut sechs Jahren aus den USA herübergeschwappten Idee große Erfolgschancen – auch in Deutschland – einräumt.
Was dieser Trend für die Immobilienwirtschaft bedeutet, beantwortet Prof. Simon in einem Interview mit der Redakteurin Gerda Gericke von der Immobilienzeitung. Laut Simon muss man die Coworking-Büros in Zusammenhang mit dem 1990 eingeleiteten Prozess der „neuen Selbstständigkeit“ sehen. Immer mehr Menschen machten sich nach der Wiedervereinigung und im Gefolge der Banken- und Wirtschaftskrise 2008/2009 selbstständig. In den letzten zehn Jahren wuchs die Zahl der Freiberufler um 105%. Sie prägen in immer stärkerem Maße die deutsche Wirtschaftslandschaft, vor allem in der projektbezogen organisierten IKT-Branche und in den Medien. In einer immer komplexer werdenden Gesellschaft steigt der Beratungsbedarf. In diese Lücke stoßen die neuen Selbstständigen. Aber für ihre Art der Tätigkeit erübrigen sich die typischen Merkmale klassischer Selbstständigkeit wie Geschäftssitz, Kapitalausstattung, Belegschaft und Gesellschaftsform. Sie sind mal hier und mal dort tätig. Da wäre ein eigenes Büro mit hohen Fixkosten nur ein Klotz am Bein.
Auch wenn sich aus Vermietersicht nicht zwangsläufig höhere Mieten durchsetzen lassen, so sind es insbesondere leer stehende Gebäude mit Großraumbüros, Lofts, möglichst in zentraler Stadtlage, die sich an Cowing-Spaces vermieten lassen. Damit kann vielleicht der ein oder andere Eigentümer eine Problemimmobilie vermieten. Prof. Simon seht den Markt in einem deutlichen Aufwind. Sind es in Deutschland momentan 140 Coworking-Spaces, so wird sich ihre Zahl bis 2015 auf mindestens 500 vervielfachen.

Chancen von Coworking

„Knapp jeder dritte professionelle Vermarkter von Gewerbeimmobilien rechnet damit, dass Coworking-Spaces auch fernab der großen Metropolen an Bedeutung gewinnen werden. Das geht aus einer Umfrage des Onlineportals ImmobilienScout24 unter 800 Gewerbevermietern Anfang des Jahres 2011 hervor. Aus Sicht der Branche sollten Coworking-Spaces unbedingt über eine gute Anbindung an den örtlichen Nahverkehr (28%) und eine gute Parkplatzsituation (27%) verfügen. Weniger wichtig seien bei den Schreibtischen auf Zeit gute energetische Eigenschaften (5%) oder eine schnelle Anbindung an den Flughafen (6%).“

Vielleicht Sind Sie gerade Gast in München, auf der Expo-Real, und haben die Visitenkarte mit dem QR-Code zu dieser Webseite gefunden. Oder auch einfach nur den Link eingegeben – schön, dass Sie hier sind. Ein kleine „Guerilla-Aktion“, um einmal auszuprobieren, welche Möglichkeiten hinter diesem Instrument steckt.

Schließlich müssen sich Eigentümer und deren Vertreter in der Vermarktung von Immobilien immer etwas neues einfallen lassen. Denn wenn es um die Vermietung oder den Verkauf von Immobilien geht, kommen immer weniger Kontakte über die Tageszeitung zustande. Anzeigen werden seit einigen Jahren vermehrt im Internet platziert. Damit lassen sich auch jüngere  Zielgruppen ansprechen, die auf eine Tageszeitung gerne verzichten. Darüber hinaus inserieren Makler zunehmend auf Portalen wie Immonet oder ImmoScout24 und nutzen die Kanäle des Social Media (s. Artikel Neue Wege in der Immobilienvermarktung – Alternativen zum Exposé).

Guerilla-Marketing der Firma Sixt (Source: Wistula - Wikimedia Commons)

Guerilla-Marketing der Firma Sixt (Source: Wistula – Wikimedia Commons)

Wie aber kann ein Eigentümer bzw. sein Asset Manager auf eine Bestandsimmobilie positiv aufmerksam machen, die vielleicht über einen
geringen Bekanntheitsgrad verfügt oder deren Namen negativ besetzt ist? Nicht immer ist das Budget für eine groß angelegte Marketing-Kampagne oder eine Musteretage vorhanden (s. Artikel Das Musterbüro – physisch oder digital?). Für kleine und günstige Maßnahmen mit großer Wirkung hat sich daher der Name Guerilla-Marketing etabliert. Die Kunst besteht darin, dem von Werbung übersättigten Konsumenten durch ausgefallene, überraschende, unterhaltsame und außergewöhnliche Aktionen die größtmögliche Aufmerksamkeit zu entlocken.

 

Außergewöhnlich oder ausgefallen muss im Guerilla-Marketing nicht zwangsläufig heißen, dass alle Aktionen superfreaky sein müssen. Was zählt ist die „relative Außergewöhnlichkeit“ zum Standard in der Branche bzw. zum Umfeld. In der konservativen Immobilienbranche könnten zu ungewöhnliche Aktionen sogar kontraproduktiv sein. Viel wichtiger als der Sensationseffekt ist die gesteigerte Mund-zu-Mund Propaganda.

Um die Aufmerksamkeit der Zielgruppen zu erlangen, sind Aktionen häufig im privaten und halböffentlichen Umfeld angesiedelt. Das sogenannte „Ambient Marketing“ will dort präsent sein, wo die Käufer/Mieter ihre Freizeit verbringen. Für Loftwohnungen in Essen sind z.B. 20.000 Postkarten in Szenekneipen und in Fitness-Clubs verteilt worden, was auf diese Weise fast 10 Prozent der späteren Käufer aktiviert hat.

Neben der Handzettelwerbung im Umfeld der Immobilie bieten sich weitere lokale Aktivitäten an:

  • örtliche Vereine unterstützen
  • eine Spende an den Kindergarten um die Ecke übergeben
  • im Supermarkt einen Gruß am Schwarzen Brett aufhängen
  • „Tag der offenen Tür“ mit Musik, kostenloser Verpflegung
    und Kinderanimation

Etwas mehr „Guerilla“ sind dagegen die folgenden Beispiele:

  • nachts verkleinerte Grundrisse mit abwaschbarer Sprühkreide
    auf die Parkplätze von Parkhäusern und Einkaufszentren in der Innenstadt
    sprühen. Um die Botschaft zu unterstützen können Flyer in der Fußgängerzone
    verteilt oder Anzeigen in der Lokalpresse geschaltet werden.
  • Schwämme in Form der Immobilie auf parkende Autos
    verteilen
  • Pappmodelle als Bastelbogen „Pappa´s Arbeitsplatz“ an
    ausgewählte Haushalte verschicken
  • Ziegelsteine mit Slogan „Der Grundstein für Ihren
    Geschäftserfolg“ an ausgewählte Manager versenden
  • aufblasbare Krone auf das Dach der Immobilie stellen
    unterstützt durch ein Banner „Hier arbeiten Sie königlich“

Bei den geplanten Aktionen hängt der Erfolg von der intelligenten Ansprache der Zielgruppe ab. Wie bereits erwähnt muss die „Außergewöhnlichkeit“ immer relativ zu dieser Gruppe und der Immobilie betrachtet werden. Erst nach der genauen Festlegung von Budget, Zielgruppe, Radius, Frequenz und Zeitplan lassen sich Maßnahmen zielgerichtet planen. Wie „Guerilla“ diese Maßnahmen ausfallen, entscheiden Sie selbst. Probieren Sie es aus, viel Erfolg…

Auf die Bilanz bin ich stolz – Der Flurfunk ist bei seinen Nutzern positiv aufgenommen worden. Seit Juni 2011 haben über 10.000 Besucher den Blog genutzt und sich zu Themen der Arbeitswelt und Immobilienwirtschaft inspirieren lassen.

Die durchschnittliche Verweildauer liegt auf der Startseite bei 2 min 54s, wobei 2,5 Aktionen pro Besuch durchgeführt werden. Am häufigsten wird der Flurfunk von Google und Twitter aus besucht. Da lohnt sich das „gezwitscher“ zumindest für die Verbreitung des Namens.

Die Top 3 der Schlägwörter zum Flurfunk waren:

  • intelligentes Leben im Konzern
  • Schlafsack für´s Büro
  • Dr. Roman Wagner

Die Kommentare reichen von Anregungen zum Inhalt „Schau Dir mal die Nachhaltigkeitskampagne von Siemens an – sehr empfehlenswert“ über  Verbesserungsvorschlägen zur Verknüpfung mit Facebook „Ist der Blog auch bei Facebook zu finden? Ich wuerde gerne auf dem Laufenden bleiben.“ bis zum Lob „Toller Blog, gefaellt mir.“

 

Für all die hilfreichen und netten Kommentare möchte ich mich an dieser Stelle  recht herzlich bedanken. Tolle Motivation, um jede Woche zwei, drei Artikel zu verfassen und allen Nutzern zur Verfügung zu stellen. Seit einem Monat erhalte ich allerdings viele englischsprachige Spam-Kommentare, weshalb ich gezwungen war, die Kommentarfunktion einzugrenzen und über mich als Administrator laufen zu lassen. Dafür bitte ich um Verständnis und  hoffe weiterhin auf einen interessanten Austausch.

Beste Grüße,

Roman Wagner

Aufgrund der häufigen Nachfragen möchte ich die Gelegenheit in diesem Blog nutzen und meine Dissertation noch einmal vorzustellen. Die empirische Studie unter dem Titel „Begegnungsqualität in Bürogebäuden“ ist in den Jahren 2004-2007 entstanden und als Buch (noch unter meinem Geburtsnamen Muschiol) veröffentlicht worden.

Das Ziel der Untersuchung war, die Zusammenhänge zwischen harten und weichen Faktoren in der Bürogestaltung zu analysieren und den Einfluss der Arbeitsumgebung auf die Leistung der Nutzer zu bewerten. Dazu sind 16 ausgewählte Bürogebäude anhand festgelegter Kriterien untersucht worden, welche von über 1.000 Nutzern bewertet wurden. Die Zusammenführung beider Betrachtungen konnte interessante Aufschlüsse über organisatorische Erfolgsfaktoren (z.B. Kommunikation, Zufriedenheit und Produktivität) geben, die sich als praktischen Ansatz einer zukunftsweisenden Büroraumgestaltung verwenden lassen.

 

Quelle: Roman Muschiol im  Shaker-Verlag

Nach der empirischen Auswertung der Ergebnisse kann bestätigt werden, dass die Begegnungsqualität v einer Büroimmobilie abhängig von der jeweiligen Nutzungsstrategie ist. Während Gruppen- und Großraumlösungen ebenso wie Zellenbüros von den Nutzern unterdurchschnittlich bewertet werden, schneiden Kombibüros und der Business-Club überdurchschnittlich ab.

Es konnte aufgezeigt werden, dass sich die Begegnungsqualität direkt auf die unternehmerischen Erfolgsfaktoren auswirkt. Demnach hat die Begegnungsqualität den stärksten Effekt auf das Wohlbefinden und die Arbeitseffektivität. Um die Abhängigkeiten graphisch darlegen zu können, ist ein Index Begegnungsqualität und ein Index Arbeitsleistung gebildet worden. Durch die Gegenüberstellung in einem Kugeldiagramm konnte gezeigt werden, dass ein lineares Verhältnis zwischen den beiden Indices besteht: je höher die Begegnungsqualität bewertet wird, desto höher die Arbeitsleistung der Nutzer. Herunter gebrochen auf die einzelnen Objekte konnte eine aufsteigende Tendenz im Mittel festgestellt werden: Gruppen- und Großraumbüro, Zellenbüros, Kombibüros und Business-Club.


Quelle: eigene Darstellung

Die Gestaltung der Arbeitsumgebung hat nachweisbar einen signifikant positiven Effekt auf das Wohlbefinden und die Arbeitsleistung der Mitarbeiter. Den stärksten Einfluss auf das Wohlbefinden haben die Atmosphäre, das Flächenangebot und die Orientierung im Haus. Erst danach rangieren Transparenz, Farb- und Lichtgestaltung sowie Materialqualität. Um die Kausalitätenkette zu schließen, ist nachgewiesen worden, dass das Wohlbefinden den stärksten Einfluss auf die Arbeitseffektivität hat.

In der Studie sind allerdings KEINE Hinweise gefunden worden, dass der Anteil der Begegnungs- und Kommunikationsflächen pro Arbeitsplatz an der Gesamtfläche einem signifikanten Zusammenhang zum Arbeitsverhalten und damit zur Arbeitsleistung unterliegt. Ebenso wenig ließ sich eine ideale Belegungsdichte nachweisen, an der die Leistung der Nutzer ein Optimum darstellt. Allerdings konnte aufgezeigt werden, dass im Business-Club durchschnittlich etwa 50 Prozent weniger Arbeitsplatzfläche benötigt wird als z.B. im Zellenbüro, um eine bestimmte Arbeitsleistung zu erreichen.

Mit den dargestellten Ergebnissen konnte sich die Forschungsarbeit den internationalen Bemühungen anschließen, die »weichen« Faktoren der Büroplanung mess- und planbar zu machen.

Die Dissertation ist als Buch beim Shaker-Verlag unter ISBN 978-3-8322-6524-3 erschienen.

 

 

 

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