Das Connected Office – Blick in die Zukunft
8. Dezember 2016 von Viktor Weber
Viel wird über das Arbeiten der Zukunft spekuliert. Technokraten gehen davon aus, dass der Mensch als Produktivitätsfaktor gänzlich redundant gemacht werden kann. Der Schlüssel dazu ist die Automatisierung, basierend auf Künstlicher Intelligenz, Robotik und weiteren Technologien, über die Sie zum Beispiel in dem Artikel „5 Technologien, die die Immobilienwirtschaft 2016 verändern“ lesen können. Auch das Team von Value for Workplaces um Dr. Wagner & Partner hat sich bereits mit den Implikationen technologischer Disruption beschäftigt und in dem Blog „Wie wird Corporate Real Estate Management durch Technologien der Zukunft verändert?“ einige Erkenntnisse zusammengetragen.
Wir sehen die Zukunft bei weitem nicht arbeitslos und menschenleer, sondern sehen viel mehr Synergien von Technologie und Arbeit. Menschen werden mehr Zeit für kreative Wertschöpfung haben und weniger mit repetitiven Tätigkeiten zubringen müssen. Dies verlangt uns einiges an Training und kognitiver Offenheit ab, weshalb es mit Sicherheit neben neuen Jobs auch viele Verlierer geben wird. Der Wandel lässt sich jedoch nicht aufhalten, weshalb wir uns nun die Frage gestellt haben, wie ein Connected Office, ein weiterer Trendterm der Digitalisierung, aussehen könnte.
Was ist ein Connected Office?
Ein Connected Office soll mehr darstellen, als ein mit ICT (Information & Communications Technology) bepacktes, statisches Gebäude. Es beschreibt viel mehr die volle Integration digitaler Prozesse in den Arbeitsalltag sowie die technologische Optimierung am Arbeitsplatz. Auf Ebene der Hardware bedeutet es, dass skalierbare Rahmenbedingungen wie ein schneller Internetzugang, smarte Haustechnik und vernetzte Endgeräte notwendig sein werden. Es geht also darum das Internet of Things in ein Büro zu holen und sinnhaft zu integrieren.
Daten – Wichtiger Bestandteil im Connected Office
Die erzeugten Daten, sei es von Seiten der Immobilie oder des Unternehmens, müssen möglichst sicher gespeichert werden. Dazu können eigene Server, Cloud-Lösungen oder verteilte Datenbanken genutzt werden, die jedoch allesamt einen hohen Schutz vor Malware und Hackern bieten sollten. Auch wenn Daten für viele nicht sexy sind, sind sie wichtiger denn je und müssen entsprechend behandelt werden. Dazu lesen Sie mehr im Artikel „Daten, Datenräume & Sicherheit“. Der Zugang zu den Daten muss ortsunabhängig für Berechtigte möglich sein und stets synchron sein, sodass der produktiven Arbeit keine Steine in den Weg gelegt werden.
Was bedeutet das Connected Office für die Belegschaft?
Zum einen bedeutet es, dass die physische Anwesenheit eines Mitarbeiters nichtmehr zwingend notwendig sein wird, da es sich auch über eine sichere Verbindung von zu Hause, oder sonst wo auf der Welt, mit seiner virtuellen Maschine verbinden und arbeiten lässt.
Der Anreiz ins physische Office entsteht in Zukunft also nicht mehr durch Zwang oder die technische Connectivity, sondern durch eine metaphysische Connectivity, nämlich das Gemeinschaftsgefühl. Das Office wird also ein Community Space, ein Ort an dem sich Mitarbeiter begegnen wollen. Auch das wird den Arbeitgebern ein Umdenken, hinsichtlich der flexiblen Nutzungskonzeption von Officeflächen abverlangen. Eine Teeküche und eine Kantine werden nicht ausschlaggebend sein, sondern eher die Orientierung an einem gut konzipierten Co-Working Space. Junge Talente werden nur durch ein adäquates Arbeitsplatzkonzept angelockt werden können, weshalb hier rascher Handlungsbedarf besteht, um sich einen Wettbewerbsvorteil sichern zu können.
Dieser Austausch von Mitarbeitern, online sowie offline, führt auch zu Schwarmintelligenz. Open Innovation Prozesse sollten demnach genutzt und gefördert werden.
Wie sieht es mit Automatisierung aus?
Connectivity, bedeutet auch den Austausch von Daten über den Zustand eines Objekts, den Stand von Arbeitsprozessen und vielem mehr. Dies öffnet Tür und Tor für sinnhafte Automatisierung, sei es bei der Datenablage oder dem Ordern von Büroartikeln. Dazu werden in Zukunft auch keine Apps mehr benötigt.
Die Automatisierung ist somit kein Damoklesschwert, sondern ein Mittel zur Effizienzsteigerung. Mitarbeiter, die am Zahn der Zeit geblieben sind, werden überproportional profitieren, wenn sie an der Schnittstelle von Menschen und Technologie fähig und kreativ sind.
Fazit – Eine Überlegung wert
Es schadet keinem Unternehmen sich frühzeitig mit Innovationen zu beschäftigen und dabei auch an die eigenen Nutzungskonzepte der Büroimmobilien zu denken, da diese noch meist das Zentrum der Arbeit bilden. Die Wirkungen der zunehmenden Technisierung sind noch nicht überall zu spüren, befinden sich jedoch im Wachstum, teils exponentiell.