Generation Y – wie die nächste Generation arbeiten will
11. Mai 2011 von Dr. Roman Wagner - Dr. Wagner & Partner
Die Oxygenz Studie der Firma Johnson Controls aus dem Jahre 2010 liefert interessante Ergebnisse zu der Frage, wie die junge Generation der 18 bis 25jährigen (Generation Y) in Zukunft arbeiten will. Mit einer Stichprobe von 1.479 Antworten bzw. 841 in der Gruppe der Generation Y ist diese sicher als repräsentativ zu bezeichnen und konnte gegen die bereits vorliegenden Ergebnisse aus USA, Indien, China und England gespiegelt werden.
Nach Prof. Herwig Birg, einem Demographieforscher, nimmt die arbeitende Bevölkerung in Deutschland bis 2050 um 30 % ab. Auch wenn, bedingt durch die Dot-Com Blase und die Wirtschaftskrise, seit 2001 der „war-for-talents“ bisher nicht für alle Unternehmen greifbar gewesen ist – spätestens seit dem letzten Jahr sind so viele Stellen offen, wie nie. Um die zukünftigen high-potentials für ein Unternehmen zu gewinnen, bedarf es mehr als nur einem Schreibtisch, einem Computer und einem Telefon. Eine aktuelle Studie von Catella bestätigt diese Ergebnisse bei einer kleineren Studie mit Absolventen aus der Immobilienwirtschaft.
Etwa 70 % der Befragten möchte gerne in einem gewachsenen, urbanen Umfeld arbeiten – in einem modernen mit viel natürlichem Licht erhellten Gebäude. Nur 35 % wollen motorisiert mit Auto oder Roller zur Arbeit, 65 % der Generation Y sieht sich auf dem Rad, in öffentlichen Verkehrsmitteln oder zu Fuß unterwegs zur Arbeit. Etwa 73 % der Befragten bevorzugen eine sehr mobile und flexible Arbeitsweise, wobei 89 % Ihren Arbeitsplatz personalisieren möchten. Da scheint den jungen Leuten die praktische Konsequenz der Mobilität im Büro nicht klar zu sein: Der steigende Wunsch nach Mobilität wird insbesondere in großen Unternehmen zu immer stärkerem Einsatz von flexiblen Bürokonzepten, wie dem Business-Club, führen. Und damit ist die Personalisierung per se ausgeschlossen. Aber gegen einen Bildschirmschoner mit wechselnden Familienfotos kann selbst der Chef nichts sagen. Und immerhin kommen laut Studie 60 % der Generation Y mit 12-16 m² Arbeitsplatzfläche aus, so lange der Fußboden aus Holz ist und ein wenig Dekoration/Kunst untergebracht ist.
Als die Top 3 Faktoren für Kreativität sind genannt:
- Menschen um mich herum
- Atmosphäre
- Arbeitsplatz und Büroraum
Die Top 3 Faktoren für Produktivität sind:
- Technologie im Büro
- Menschen um mich herum
- Arbeitsplatz und Büroraum
Interessant ist noch der Aspekt, dass die jungen Deutschen im Vergleich zum Ausland stark auf die Bezahlung im Job reflektieren, und nicht etwa auf Weiterbildung oder Aufstiegschancen. In Deutschland ist damit die Bezahlung noch immer der wichtigste Motivator!
Update: Konkludierend lässt sich sagen, dass sich die Studienergebnisse von Johnson Controls aus dem Jahre 2010 bestätigt haben. Die Generation Y ist anspruchsvoller geworden, sodass Unternehmen nun für High Potentials mehr bieten müssen als noch vor einigen Jahren.
Als aktuelle Studie empfehlen wir Ihnen das Catella Idea Paper 03/15.