Spaziergang auf dem Mars & VR in der Immobilienwirtschaft
20. Dezember 2016 von Viktor Weber
Im Juli 2015 hat das Team um Dr. Wagner & Partner einen spannenden Artikel zum Thema „What would a workspace on Mars look like?“ geschrieben, um aufzuzeigen, was ein zukünftiger Arbeitsplatz auf einer permanenten Mars Siedlung erfüllen müsste.
Dies geschah im Zuge des Mars One Projekts, welches anstrebt die erste permanente Besiedlung des roten Planeten zu ermöglichen. Das Projekt startete vielversprechend und unter großer medialer Aufmerksamkeit, jedoch mussten wichtige Meilensteine, wie der erste unbemannte Flug zum Mars, nach hinten verschoben werden. Aus diesem Grund hat sich der Aktienwert der dazu gegründeten Mars One Ventures AG von über 9 Euro im Jahr 2016 auf einen derzeitigen Kurs von 0,14 Euro (Stand: 14 Dezember 2016) verringert. Dies ist als Zeichen der Ungewissheit über die Erfolgsaussichten dieses ambitionierten Projekts zu sehen.
Die Besiedlung des Mars
Nichtsdestotrotz hat sich die Faszination bezüglich des roten Planeten nicht geschmälert, sondern es werden regelmäßig neue Filme, Dokumentationen und Artikel veröffenlicht, die das Leben auf dem Mars darstellen. So hat nun auch der Fernsehsender National Geographic eine weitere Dokumentationsreihe unter der Regie von Ron Howard und Brian Grazer produziert, die einerseits wissenschaftliche Inhalte vermittelt und andererseits eine fiktionale Zukunftsvision über den Mars miteinander vereint. Jetzt fragen Sie sich vielleicht, was das bitte mit der Immobilienwirtschaft zu tun hat?
Auf den ersten Blick nicht viel. Jedoch hat die Scout24 Gruppe, zu der unter anderem Immobilienscout24 gehört, einen wahrlich galaktischen Marketingstunt vollzogen. Zum einen konnte man über Autoscout24 eine Rakete zum Mars „erwerben“ und so auf Immobilienscout24 ein Penthouse auf dem Mars zu einem Preis von € 890 Millionen bewundern .
Virtual Reality Spaziergang auf dem Mars
Der Grund für diese gelungene und kreative Marketingaktion war der angestrebte Roll-Out der Virtual Reality Rundgänge auf Immobilienscout24, welche bis dato erst bei circa 1000 Objekten verfügbar waren. Immobilienscout24 möchte sich somit klar als technologischer Innovator im Immobilienbereich positionieren, indem Virtual Reality als neue Leistung bei der Exposéerstellung angeboten wird.
Aus rein technologischer Sicht ist ein 360° Video oder auch eine 3D-Simulation eines Objekts noch keine Virtual Reality im engeren Sinne, sondern ein Meilenstein auf dem Weg zu einer real anmutenden, simulierten Realität, welche zum Täuschen echt sein sollte. Die Virtual Reality Immersion, welche virtuelle und reale Welten verschmelzen lassen soll, bedarf noch höherer Rechenleistungen, besserer 3D Modellierungen und vor allem weiteren sensorischen Stimuli, abseits der optischen Komponente.
Es wäre jedoch falsch die derzeitigen Vorstöße bei der VR-Technologie abzutun, sondern sie sind ein Teil eines noch länger andauernden Innovationsprozesses, indem Immobilienscout24 mit einigen anderen Technologieunternehmen konkurriert.
So hat zum Beispiel Allplan bekanntgegeben, dass das Unternehmen eine Virtual Reality Integration für seine Plattform bim+ entwickelt hat und diese im kommenden Frühjahr vorstellen möchte. Das Tool soll Bauherren ermöglichen virtuelle Rundgänge durch ein fertig konzipiertes BIM Modell zu machen und mit anderen BIM Lösungen kombinierbar sein soll.
Vielleicht wird im Jahr 2060 kein Gebäude mehr ohne virtuelle Vorbesichtigung projektiert werden und einen VR-Rundgang dem digitalen Käufer von Morgen bereits bei der Entscheidung genügen. Es könnte aber auch sein, dass wir irgendwann eine Virtual Reality dem echten Leben auf der Erde, oder dann sogar dem Mars, vorziehen, und nur noch in einer Kapsel vegetieren, während wir in unserer künstlichen Realität leben wie ein König. Die Zukunft ist nicht nur spannend und ungewiss, sondern näher als man es oftmals vermutet.
Wer von Ihnen hätte vor zwei Jahren gedacht, dass man im Jahr 2016 einen ersten virtuellen Spaziergang durch eine Immobilie auf dem Mars machen können wird?