Beinfreiheit – die neue DIN-Norm für Tische
27. August 2011 von Dr. Roman Wagner - Dr. Wagner & Partner
In Folge der schnellen technischen Entwicklungen und veränderten Nutzergewohnheiten gibt es die unterschiedlichsten Konstruktionen von Büromöbeln. Die notwedigen Anforderungen sind in Deutschland in den sog. DIN-Normen festgelegt. Die bisherige DIN aus dem Jahr 2000 bezog sich ausschließlich auf Arbeitstische für sitzende Tätigkeiten. Maße für Arbeiten im Stehen und Sitz-Steh-Arbeitstische waren nur auf nationaler Ebene geregelt.
Jetzt sind beide Anforderungen in der neuen »DIN EN 527-1 – Büromöbel – Büro-Arbeitstische – Teil 1: Maße« zusammengefasst. Der Wechsel der Arbeitshaltungen erfährt damit auch in den Normen eine stärkere Gewichtung. Mit der neuen Norm wird nicht nur die Arbeitshöhe optimiert, es wird auch mehr Freiraum unter der Arbeitsfläche geschaffen. Der sogenannte unverbaute Beinraum wird höher, damit auch Personen mit voluminöseren Oberschenkeln nicht an Zargen oder andere Konstruktionselemente stoßen. Gleichzeitig mussten die Messpunkte verändert werden. Insbesondere das Maß für den Knie-Freiraum wurde nach hinten verschoben, um größeren Personen mit langen Oberschenkeln vor einem versehentlichen Anstoßen der Knie an Quertraversen oder anderen konstruktiven Elementen zu schützen. Außerdem wurde die Breite des Beinraums vergrößert, um mehr Platz für seitliche Drehungen zu schaffen.
Die neue Norm gilt für Büromöbel zeitgemäßer Konstruktion. Die Maße in dieser Norm beruhen auf den Anforderungen an anthropometrische Messungen, an die mechanische Konstruktion, an subjektive Prioritäten und weitere Faktoren. Die Anforderungen an die Maße der Büroarbeitstische legen das 5. bis 95. Perzentil der Gruppe der Büronutzer zu Grunde.
Weitere Informationen zur DIN erhalten Sie auf der Webseite von Office-Work.net
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