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In immer mehr Unternehmen wird heute kein Produkt hergestellt, sondern hochwertige Dienstleistungen erbracht. Der Kunden hat damit kein Produkt zum anfassen, ein haptisches Erlebnis bleibt aus. Dem Marketing kommt damit eine bedeutende Rolle zu, muss es doch Unternehmensvision, Botschaft und Produkteigenschaften gleichermassen vermitteln.

Dem Bürogebäude und der Innenarchitektur kommt damit eine zunehmende Bedeutung zu, Unternehmen haben den Wert einer besonderen Architektur als Botschaft und Träger der Unternehmenskultur erkannt. Nicht erst seit Prof. Karl Schwanzer 1973 den Vierzylinder von BMW in München fertig gestellt hat sind besonders ausgefallene Gebäude zu Wahrzeichen von Unternehmen geworden: RWE-Tower in Essen, Deutsche Post in Bonn, Commerzbank-Tower in Frankfurt, der neue ThyssenKrupp Campus in Essen und natürlich das Google-Lab in Zürich sind bekannte Beispiele. Allen gemein ist die besondere und vielgelobte Architektur, sowie der nachhaltige Ansatz. Aber insbesondere Google hat mit seinem Vorgehen für große Beachtung gesorgt.

Nicht der Kunde und Besucher wird in den Mittelpunkt der Betrachtung geführt, sondern der eigene Mitarbeiter. So können in der Zentrale in Mountain View Mitarbeiter ihre Wege im Gebäudekomplex mit rasanten Elektroscootern zurücklegen, zwei Swimmingpools für die nötige Erfrischung nutzen, in Fitnessräumen Kraft tanken, Snacks und Getränke gratis verzehren, Kinder in der eigenen KiTa abgeben und ein flexibles Arbeitszeitmodell fahren, welches Platz für 20 % der Zeit für Innovation und eigene Projekte lässt. All das ist offenbar nötig, um „die Besten zu heuern“, wie Dr. Nelson Mattos, der Google Vize-President, betont. Und Google geht einen Schritt weiter und lässt sich die neue Firmenzentrale in Mountain View offenbar von Ingenhoven bauen: „Wir haben sie gebeten, das grünste und umweltfreundlichste Gebäude, das machbar ist, zu bauen“, wird ein Google-Sprecher zitiert.  Zum Artikel über die neue Google Zentrale – klick hier.

Die Umsetzung einer bestimmten Gestaltung trägt also dazu bei, das Unternehmen in seiner Wirkung nach außen und nach innen begreifbar und erlebbar zu machen. Hiermit wird deutlich, wie das Unternehmen arbeitet und wie es „tickt“. Dazu muss die Unternehmensvision und -Botschaft von allen Mitarbeitern verstanden und gelebt werden, die Gestaltung kann lediglich unterstützend dazu beitragen. Die Innenarchitektur sollte die Möglichkeiten für formellen und informellen Austausch unter den Kollegen forcieren. Denn mit einer guten internen Kommunikation, einer flexiblen Nutzung diverser Arbeitsmöglichkeiten sowie einem mitarbeitergerechten Service lässt sich eine Kultur etablieren, die weit über die Möglichkeiten sinnloser Leitsätze an allen möglichen Wänden im Büro geht.

Im Titelthema der Mensch&Büro Ausgabe 1/11 schreibt Petra Legermann von der Partner AG über die „Sichtbare Firmenkultur“. Sie legt eine sinnvolle Vorgehensweise dar und erläutert die Begrifflichkeiten von Corporate Design über Corporate Behaviour bis zu Corporate Architecture. Zu Mensch&Büro geht es hier.

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